Mein erstes Mal…

Über kaum ein Thema wird so wenig gesprochen und doch spielt es eine derart zentrale Rolle in unserer aller Köpfe: Sex und Selbstbefriedigung. Die schönste Nebensache der Welt hat mittlerweile einen gigantischen Aufschwung erfahren und spätestens seit „Shades of Grey“ werden Spielarten der härteren Gangart salonfähig. Aber über das Masturbieren selbst wird wenig gesprochen. Dabei ist es mindestens genauso befriedigend. Immer wieder wird geraten, dass Frau sich selbst entdecken soll, um ein erfüllendes Sexleben zu haben. Aber ob mit Partner oder ohne, es sich selbst zu besorgen macht Spaß, entspannt und tut einfach gut.

An mein erstes Mal mit mir selbst kann ich mich nicht mehr erinnern, ich weiß nur noch, dass ich die Jungs damals beneidet habe. Es schien mir so viel einfacher einen Höhepunkt zu erreichen, wenn man sich bloß munter „einen von der Palme wedeln“ konnte. Die richtige Technik um einen Orgasmus zu bekommen habe ich auch erst nach und nach entdeckt, aber irgendwie fehlte immer etwas: Die Penetration. „Wie fühlt sich Sex an?“ war eine Frage, die mich noch lange Zeit begleiten sollte und die mit Sicherheit auch einige von euch noch umtreibt. Also suchte ich mir Ersatz. Neben verschiedenen Dingen, die der Haushalt so hergab, und nein, die berüchtigte Salatgurke war nicht dabei (an solche Kaliber habe ich mich damals nicht herangetraut), festigte sich mehr und mehr der Wunsch sich einen Vibrator zuzulegen, die man dummerweise nur im Sexshop bekommt, wenn man seinen Eltern nicht irgendwelche ominösen Absender auf Päckchen erklären wollte.

Mein erstes Mal im Sexshop war ein Besuch, der vielleicht 5 Minuten andauerte. Mit meinen Mädels unterwegs, gerade alle frisch 18 geworden, aufgekratzt und kichernd stolperten wir dicht aneinander gedrängt durch den Vorhang, der den direkten Einblick in den Laden verhindern sollte. Mehr als ein flüchtiger Blick war dann auch nicht drin, da sich niemand outen wollte, um zuzugeben, dass die angebotenen Artikel doch ganz spannend gewesen wären. Ich denke, solche Besuche kommen einigen von euch sicher bekannt vor.

Bei meinem zweiten Besuch in einem solchen Laden war ich allerdings allein unterwegs. Ich lief zielstrebig auf die Ladentüre zu … und daran vorbei. Einmal um den Block und das gleiche Spiel noch mal. Insgesamt 3 mal. Beim vierten Anlauf schaffte ich es dann die Eingangstüre zu passieren, mit einem sicherlich knallroten Kopf und dem Gefühl von bestimmt jedem Passanten der Einkaufsstraße angestarrt zu werden. Im Laden erging es mir nicht viel besser. Die drei Herren, die dort anwesend waren, schauten zwar kaum auf, doch kam ich mir als Frau allein einfach nur erbärmlich vor. Um direkt wieder raus zu gehen, fehlte mir allerdings der Mut, sodass ich mich doch, zögernd zwar, umgeschaut habe. Beute dieses Abenteuers war ein relativ kleiner Vibrator ohne Noppen, mit leichten Rillen aber ohne sonstige Extras. Ansonsten glatt, schmal und nicht einmal so lang wie meine Hand.

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Auf diesen ersten ernsthaften Besuch folgten in kurzer Zeit einige Weitere aus Neugierde. Es wurde zunehmend einfacher diese Schwelle zu passieren, das leicht beschämte Gefühl im Laden selbst sollte sich aber erst nach Jahren legen, aber auch hier gilt mal wieder, Übung, oder in dem Fall besser Gewöhnung macht den Meister.
Heute ist es fast selbstverständlich für mich geworden, einen Sexshop zu betreten. In den letzten Jahren hat sich eine große Entwicklung vollzogen. Während der erste Laden, den ich betreten hatte, ein kleines, enges Geschäft mit dunklen Teppichen und Wänden war, erinnern die meisten neueren Sexshops heute eher an Dessousläden. Ganz besonders deutlich ist dies an den Beate-Uhse-Filialen zu beobachten. Während das Logo damals in dicken roten Blockbuchstaben über der Ladentür prangte, zierte heute ein leichter, geschnörkelter Schriftzug in Pink das Schild. Alles ist optisch und von der Ausstattung an die Bedürfnisse und Ansprüche der Frau ausgerichtet.

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Darüber hinaus gibt es mehr und mehr Onlineshops, die großen Wert auf diskreten Versand legen. Hier ist beispielsweise der Onlineshop Eis zu nennen. Nicht nur dass der Versand in einem neutralen Päckchen erfolgt, der Kunde hat zu dem die Möglichkeit zwischen verschiedenen Absendern zu wählen. Mädels, nutzt also diese vielseitigen Möglichkeiten und erweitert die Spielstunden mit euch selbst um das ein oder andere spannende Toy. Denn Sexshops oder Erotikläden sind heute nicht mehr anstößig oder verrucht sondern schlicht und einfach sexy.

An dieser Stelle noch ein riesengroßes Dankeschön an Beate Uhse für das tolle Bildmaterial.

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Mittlerweile sind seit den Erlebnissen einige Jahre ins Land gezogen, in denen ich meine Sexualität mehr und mehr entdecken und ausleben konnte.

Egal ob Single oder nicht, fester Bestandteil und bis heute ein Muss ist regelmäßiger Sex, mit mir allein. Kein Mensch kennt meinen Körper so gut, wie ich selbst und weiß, welche Knöpfe man drücken, reiben oder streicheln muss, damit ich zum Orgasmus komme. Also Mädels nehmt euch diese Zeit für diese besondere Liebeserklärung an euren Körper und an euch selbst. Liebt euren Körper und genießt die Freuden, die er euch bringen kann.

Aber jetzt genug von mir, ich bin neugierig. Wie steht ihr dazu? Was habt ihr in Erotikläden erlebt und wie war euer „erstes Mal“? Ich würde mich sehr über Berichte freuen!

Zum Schluss nur noch eines:

Akzeptiert euch! Liebt euch! Und vor allem, Liebt euch selbst!

Eure NJoy

 

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